Sie machen sich auf den Weg zum Bahnhof Atocha, einem der eindrucksvollsten Bahnhöfe Europas. Das historische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert beeindruckt mit seiner weitgespannten Eisenkonstruktion, die Gustave Eiffel zugeschrieben wird. Im Inneren überrascht der Bahnhof mit einem tropischen Garten, in dem Palmen, Pflanzen und sogar Schildkröten für eine fast exotische Atmosphäre sorgen – ein ungewöhnlicher Kontrast zu den Zügen, die von hier in alle Richtungen Spaniens starten. Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichen Sie Toledo, die ehemalige Hauptstadt Spaniens. Beim Durchschreiten einer der alten Stadtpforten spüren Sie sofort die besondere Atmosphäre: enge Gassen, Kopfsteinpflaster, Sandsteinfassaden und Türme, die von der langen Geschichte zeugen. Toledo war über Jahrhunderte hinweg ein Ort, an dem drei Kulturen – Christen, Juden und Muslime – Seite an Seite lebten und ein einzigartiges geistiges und künstlerisches Erbe schufen. Diese Zeit des Austauschs und gegenseitigen Respekts prägte die Stadt tiefgreifend und ist bis heute in ihrer Architektur, ihrer Kunst und ihrem Stadtbild sichtbar. In den Kirchen finden sich arabische Bögen, in Synagogen christliche Ornamente, und in Palästen maurische Fliesenmuster – ein faszinierendes Miteinander der Stilrichtungen, das Toledo zu einem lebendigen Zeugnis der spanischen Geschichte macht. Zu den Höhepunkten zählen die Kathedrale Santa María de Toledo, die als eines der bedeutendsten gotischen Bauwerke Spaniens gilt, die Synagogen Santa María la Blanca und del Tránsito, in denen sich das jüdische Erbe der Stadt widerspiegelt, sowie das mächtige Alcázar, das hoch über der Stadt thront. Auch die Kirche Santo Tomé mit El Grecos Meisterwerk „Das Begräbnis des Grafen von Orgaz“ ist ein unvergesslicher Anblick und vermittelt eindrucksvoll die Verbindung von Religion, Kunst und Symbolik. Am späten Nachmittag Rückfahrt nach Madrid, erneut über den Bahnhof Atocha, dessen tropische Halle Ihnen ein Gefühl von Offenheit und Fernweh vermittelt.

Nach dem Frühstück machen Sie sich wieder auf den Weg zum Bahnhof. Im Hochgeschwindigkeitszug reisen Sie nach València. Innerhalb von wenigen Jahren ist in Spanien seit den 1990er Jahren ein eindrucksvolles Netz an Hochgeschwindigkeitsstrecken entstanden, die auf Schienen die wichtigsten Städte schnell und komfortabel miteinander verbinden. So verbindet eine dieser Strecken die Hauptstadt mit Valencia am Mittelmeer, auf beeindruckenden 400 Kilometer benötigen die schnellsten Züge mit bis zu 300 km/h Geschwindigkeit in unter zwei Stunden Reisezeit. Während Sie entspannt durch Kastilien-La Mancha reisen, öffnet sich die Landschaft allmählich: goldene Felder gehen in fruchtbare Ebenen über, Olivenhaine wechseln sich mit Orangenplantagen ab. Schon bald wird das Licht klarer, die Vegetation dichter – Sie nähern sich dem Mittelmeer. Sie erreichen València, die drittgrößte Stadt Spaniens, und fahren mit der Metro zu Ihrem Hotel. Danach erwartet Sie ein spannender Stadtspaziergang durch die Sonnenstadt. Ihr Rundgang streift die Kathedrale, einem faszinierenden Bauwerk, das romanische, gotische und barocke Elemente vereint. Im Inneren befindet sich der berühmte „Heilige Gral“, der Legende nach dem Kelch des letzten Abendmahls. Wer mag, kann später den Turm „El Miguelete“ erklimmen, 207 Stufen führen zu einem herrlichen Rundblick über die Altstadt! Nur wenige Gehminuten entfernt erwartet Sie der Mercado Central, einer der größten und schönsten Lebensmittelmärkte Europas. Unter seiner beeindruckenden Jugendstilkuppel reihen sich Stände mit frischem Fisch, Obst, Gewürzen und regionalen Spezialitäten. Farben, Düfte und Stimmen vermischen sich zu einer Atmosphäre, die den Alltag Valencias spürbar macht. Ein Höhepunkt der Stadtführung ist die Lonja de la Seda, die alte Seidenbörse aus dem 15. Jahrhundert. Die filigranen Säulen und kunstvoll verzierten Gewölbe dieses gotischen Meisterwerks zeugen vom einstigen Reichtum der Handelsstadt und gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ihre Reiseleitung erläutert anschaulich, wie Valencia durch Handel, Handwerk und Seefahrt zu einer der wohlhabendsten Städte Spaniens wurde. Beim Spaziergang durch das historische Viertel El Carmen spüren Sie den Gegensatz zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Hier treffen mittelalterliche Stadtmauern auf moderne Graffitikunst, urige Tavernen auf trendige Cafés. Kleine Innenhöfe, bunte Hausfassaden und von Orangenbäumen gesäumte Plätze verleihen der Altstadt ihr mediterranes Gesicht. Der Plaza de la Virgen ist ein malerischer Platz, umrahmt von Kathedrale, Basilika und barocken Palästen. Unter den Orangenbäumen genießen Einheimische ihren Café con Leche, während Straßenmusiker für südländisches Flair sorgen. Ideal, um die ersten Eindrücke Valèncias auf Sie wirken zu lassen.

Heute erwartet Sie ein abwechslungsreicher Tagesausflug, der zwei ganz unterschiedliche Seiten Valencias vereint. Am Vormittag fahren Sie mit dem Bus hinaus aus der Stadt in Richtung Süden. Nach kurzer Fahrt erreichen Sie den Naturpark Albufera, ein weitläufiges Feuchtgebiet, das als eines der wichtigsten Ökosysteme Spaniens gilt. Hier, wo sich Reisfelder und Wasserflächen bis zum Horizont erstrecken, wird seit Jahrhunderten der Reis angebaut, aus dem die berühmte Paella Valenciana entsteht. Sie unternehmen eine gemütliche Bootsfahrt über die Lagune, ein Erlebnis, das Ruhe und Ursprünglichkeit vermittelt. Das Wasser glitzert im Sonnenlicht, Reiher und andere Wasservögel ziehen ihre Bahnen, und die flachen Boote gleiten langsam durch das stille Gewässer. Ihre Reiseleitung erzählt unterwegs von der Geschichte des Naturparks, der traditionellen Fischerei und den alten Dörfern am Ufer, in denen noch heute die typischen weißen Häuser der Fischer, die sogenannten „Barracas“, zu sehen sind. Hier scheint die Zeit stillzustehen, und Sie spüren den Kontrast zur lebhaften Stadt. Am Nachmittag steht der Besuch der Ciudad de las Artes y las Ciencias, der „Stadt der Künste und Wissenschaften“, auf dem Programm. Dieses architektonische Wahrzeichen wurde vom valencianischen Stararchitekten Santiago Calatrava entworfen und ist eines der modernsten Bauensembles Europas. Sie spazieren durch das weitläufige Gelände, das mit Wasserflächen, Brücken und futuristischen Gebäuden beeindruckt. Besonders markant sind das Opernhaus Palau de les Arts Reina Sofía, das naturwissenschaftliche Museum Museu de les Ciències, das riesige Ozeaneum und die gläserne L’Hemisfèric-Kuppel, in der sich ein Planetarium und ein IMAX-Kino befinden. Ihre Reiseleitung erklärt anschaulich, wie Valencia mit diesem Großprojekt ein neues, modernes Gesicht erhielt und sich vom Handelszentrum zur Kulturstadt wandelte. Zwischen weißen Bögen, glatten Wasserflächen und Spiegelungen entstehen außergewöhnliche Perspektiven – ein Paradies für Fotografen! Für Museumsbesuche bleibt morgen viel Zeit.